Auszeichnungen für die „Kirche des Jahres“ verliehen

Mitgliederversammlung ehrt Preisträger

Ausgerechnet die Bayern, die den weitesten Reiseweg zurücklegen mussten, hatten als erste zugesagt. St. Marien und Christopherus liegt ungefähr zwischen Nürnberg und Ingolstadt, aber die Preisverleihung im fernen Rostock wollte man sich nicht entgehen lassen.

Der dritte Platz bei der KiBa-Aktion „Kirche des Jahres“ sei eine besondere Ehre, sagte Dr. Daniel Schönwald in seiner Ansprache vor der Mitgliederversammlung des Fördervereins. Als fränkisches Schatzkästlein wird die Rieter-Kirche auch gerne bezeichnet, die ihren Namen dem Nürnberger Patriziergeschlecht Rieter verdankt, das die Kirche im Mittelalter errichten ließ - im Juli 1464 war die Grundsteinlegung. Um die reichhaltige Innenausstattung ranken sich zahlreiche Legenden; angefangen von der „tränenden Madonna“, über die die Gläubigen der Refomrationszeit staunten bis hin zum hölzernen „Palmesel“ vor dem Sakramentshäuschen, der sich einst mit Huftritten gegen allzu dreiste Diebe gewehrt haben soll. Zur Delegation gehören aus Kalbensteinberg gehören auch Erika und Robert Schäfer, die sich in der Gemeinschaft des Fördervereins sichtlich wohl fühlen und bei den Unternehmungen dabei sind.

Der fast vollständige Vorstand des Fördervereins zusammen mit der Geschäftsführerin der Stiftung KiBa

Der fast vollständige Vorstand des Fördervereins zusammen mit der Geschäftsführerin der Stiftung KiBa

Die Mitglieder des Fördervereins registrieren sich zur Mitgliederversammlung

Die Mitglieder des Fördervereins registrieren sich zur Mitgliederversammlung

Die Vertreter aus St. Marien und Christopherus Kalbensteinberg

Die Vertreter aus St. Marien und Christopherus Kalbensteinberg

Der zweite Platz ging an die Königin-Lusie-Kirche in Berlin-Waidmannslust

Der zweite Platz ging an die Königin-Lusie-Kirche in Berlin-Waidmannslust

Die strahlenden Gewinner aus St. Marien Bleicherode

Die strahlenden Gewinner aus St. Marien Bleicherode

Bleicherode am Südharz hatte es in der Nachwendezeit schwer, erzählt Dr. Hans-Christoph Maletz

Bleicherode am Südharz hatte es in der Nachwendezeit schwer, erzählt Dr. Hans-Christoph Maletz

Blick ins Plenum der Mitgliederversammlung

Blick ins Plenum der Mitgliederversammlung

Aus Berlin sind Kornelia und Bernd Verkin sowie Ruth Orland angereist. Sie vertreten die Gemeinde der Königin-Luise-Kirche Waidmannslust, die den zweiten Platz errungen hat. Im Mai 2018 war die monumentale KiBa-Kirche des Monats. Mit Kalbensteinberg könne man in Sachen Ausstattung nicht mithalten, heißt es aus der Hauptstadt – dafür könne man mit äußeren Werten punkten. Der Bau der Kirche stand einst unter dem Protektorat von Kaiserin Auguste Viktoria (der „Kirchen-Auguste“ wie sich auch gerne genannt wurde). Mit seiner wuchtigen Silhouette wirkt die Kirche wie aus dem Mittelalter, knapp 42m ragt der Turm in den Himmel. Davon werden sich die Mitglieder des Fördervereins im kommenden Jahr selbst überzeugen können, denn die nächste Mitgliederversammlung findet in Berlin statt und der Besuch der „Königin“ ist schon fest vereinbart.

Bleicherode liegt im Kreis Nordhausen, bis zum Harz ist es nicht weit. Hier steht die St. Marien, die „KiBa-Kirche des Monats Januar 2018“ und Gewinnerin des Wettbewerbs „Kirche des Jahres“. Nach der Wende hatte es die Kleinstadt zunehmend schwer, erzählt der Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, Dr. Hans-Christoph Maletz. Viele Menschen zogen weg, als die Betriebe schlossen uns es immer weniger Arbeit gab. Inzwischen hat sich die Lage gebessert – und daran ist die lebendige Gemeinde in St. Marien nicht ganz unschuldig. Junge Familien haben sich angesiedelt. In der Gemeinde gibt es eine Vielzahl regelmäßiger Angebote für fast jede Altersgruppe.

Aus dem Plenum der Mitgliederversammlung erhalten die Preisträger viel Applaus, nachdem der Vorstandsvorsitzende der Stiftung KiBa, Dr. Dr. h.c. von Vietinghoff die Gemeinden für ihr Engagement würdigt. Es ist wichtig zu sehen, wie sich die Gemeinden nach den erfolgreich abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen weiter entwickeln, denn die Verbundenheit mir der Stiftung KiBa soll nach der Förderung ja nicht abreißen. Am Ende der Veranstaltung ist noch genügend Raum für Gespräche und Nachfragen.

Die Aktion „Kirche des Jahres“ kürt aus den zwölf „Kirchen des Monats“ aus dem Vorjahr drei Gewinnerkirchen. Es handelt sich um einen undotierten Publikumspreis, die Abstimmung ist online und per Postkarte möglich. In diesem Jahr haben mehr als 6.000 Teilnehmer ihre Stimme dafür abgegeben. Auch 2020 wird es wieder eine „Kirche des Jahres“ geben, die Gewinner werden dann wieder auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins ausgezeichnet.