Dorfkirche Bregenstedt

Startschuss für ein neues Dach

"KiBa-Kirche des Monats November 2017" in Bregenstedt

"Wenn wir jetzt nicht anfangen, ist es irgendwann zu spät." Heidemarie Jungenitz klingt entschlossen. Jahrelang hat die Evangelische Kirchengemeinde Bregenstedt in Sachsen-Anhalt, deren Kirchengemeinderat Heidemarie Jungenitz vorsteht, Gelder gespart und Spenden gesammelt. Die traditionellen Frühjahrs- und Weihnachtskonzerte in der Kirche, die Spenden der örtlichen Vereine, der Verkauf des großen Pfarrhauses - wo immer es möglich war, floss das Geld in den einen großen Spartopf, der für die Sanierung der Dorfkirche vorgesehen war.

Die "KiBa-Kirche des Monats November 2017", ein imposanter rechteckiger Bau aus Bruchsteinen, thront im Zentrum des Ortskerns. Heidemarie Jungenitz ist in Bregenstedt geboren und seit mehr als 30 Jahren Mitglied des Gemeindekirchenrates, sie weiß, dass die Kirche zum Dorf dazugehört, nicht nur für diejenigen der knapp 540 Bewohnerinnen und Bewohner, die sich der Institution Kirche verbunden fühlen.

Seinen Anfang nahm das Kirchengebäude schon im 12. Jahrhundert. Der Westteil der Kirche ist romanisch, Erweiterungen des Schiffs nach Osten fanden Ende des 17. Jahrhunderts statt. Vor der Westwand wurde 1894 der Turm im neoromanischen Stil errichtet. Im Inneren ist das Kirchenschiff mit einer flachen Kassettendecke überspannt, die Ausstattung - darunter eine neogotische Taufsteinkuppa und eine klassizistische Kanzel aus Holz - stammt wie die Orgel aus den 1860er Jahren.

Evangelische Kirche Bregenstedt

Evangelische Kirche Bregenstedt

Evangelische Kirche Bregenstedt

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Der Zuschlag für einen der Bewerber um den Sanierungsauftrag soll noch in diesem Monat erteilt werden; gleich nach Ende des Winters ist der Aufbau des Gerüstes an der Kirche vorgesehen. Dann werden Dachdecker und Zimmerleute ihr Handwerk beginnen: Das Dach des gesamten Kirchenschiffs ist instand zu setzen. Ein großes Vorhaben für eine große Kirche; doch erst wenn das Dach wieder dicht ist, können Arbeiten im Inneren der Kirche in Angriff genommen werden. Auf dem Plan stehen zum Beispiel die Kirchenfenster, aber auch Malerarbeiten. Einen bewundernden Blick habe der begutachtende Restaurator auch auf die zum Teil expressionistischen Malereien im Eingangsbereich geworfen, berichtet Heidemarie Jungenitz. Nicht zuletzt wünscht die Kirchengemeinde sich den Einbau eines Gemeinderaums einschließlich einer Toilette und einer Teeküche in die Kirche.

Alle diese Begehrlichkeiten müssen noch zurückgestellt werden; knapp 200.000 Euro, sagt die Kirchenratsvorsitzende, wird allein der erste Bauabschnitt kosten. Die Stiftung KiBa fördert die Dachsanierung mit 15.000 Euro. "Dafür sind wir sehr dankbar!". Und natürlich bleiben auch die Bregenstedter selbst dabei, weitere Gelder für ihre Kirche zu sammeln. An Gelegenheiten dazu mangelt es nicht, zuletzt gab es sie beim Erntedankgottesdienst im Oktober, der gemeinsam mit den Kindern des örtlichen Kindergartens gestaltet wurde. Die Resonanz war groß: "Auch den Kindern hat es gut gefallen und sie wurden gleich eingeladen, in diesem Jahr wieder den großen Weihnachtsbaum in der Kirche mit selbstgebastelten Sternen und Girlanden zu schmücken", sagt Heidemarie Jungenitz. Sie findet es wichtig, dass die Kinder dabei sind: "Wir müssen die Jugend mitnehmen, wenn die Kirche am Leben bleiben soll."