St. Marien zu Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern
St. Marien zu Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern

„Den Himmel sehen durch Kunstwerke aus Licht und Glas“

Fenstersanierung in St. Marien Grimmen

Elf neue Fenster hat das Kirchenschiff der frühgotischen Marienkirche Grimmen im Kreis Vorpommern-Rügen bekommen. Die Werke des Glasmalers Thomas Kuzio bilden ein herrliches Ensemble – jetzt wurde die Fertigstellung mit einem Gottesdienst gefeiert.

Sie ist das älteste Bauwerk der Stadt Grimmen im Süden Vorpommern-Rügens, die Hansestädte Stralsund und Greifswald liegen jeweils nur knapp 30km entfernt. Die Geschichte Grimmens lässt sich bis in die 1220er Jahre zurückverfolgen, slawische Siedlungen in diesem Bereichs werden in dieser Zeit erstmalig urkundlich erwähnt. St. Marien ist nur unwesentlich jünger, ihr ältester Teil ist von 1275 und besteht aus der fünf Joch langen frühgotischen Hallenkirche. Bereits damals war das Gotteshaus ein eindrucksvoller Bau mit einem Spiel von Licht und Schatten, Farben und Formen. Was mag sich hier schon alles abgespielt haben?

Das spricht auch die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, in ihrer Predigt im Festgottesdienst an und sinniert über Dispute im Mittelalter um die Zahlung des Zehnten an den Schweriner Bischof, unzählige Gottesdienste mit Freud und Leid oder die Zerstörungen im dreißigjährigen Krieg und der Besetzung durch napoleonische Truppen 1807, die die Kirche zum Heu- und Strohlager machten.
 

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

Marienkirche Grimmen

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Wenn die Kirchenmauern sprechen könnten, hätten sie uns bestimmt die eine oder andere spannende Geschichte zu erzählen, sagt Kühnbaum-Schmidt und leitet damit zum eigentlichen Predigttext über, der bei Lukas im 18. Kapitel steht. Ein Pharisäer und ein Zöllner sind gleichzeitig in den Tempel gekommen um zu beten – aber ihr Verhalten könnte unterschiedlicher nicht sein. Während sich der eine im Licht badet, traut sich der andere kaum aufzuschauen.

Aufschauen, den Himmel schauen: das ist in Grimmen wunderbar möglich. „Kunstwerke aus Licht und Glas“ nennt Kühnbaum-Schmidt die neuen Fenster, die der renommierte Glaskünstler Thomas Kuzio gestaltet hat. Zahlreiche Stiftungen haben die Marienkirche in den letzten Jahren unterstützt, darunter auch die Dr. Weisbrod-Russ-Stiftung, die unter dem Dach der Stiftung KiBa firmiert. Das Ehepaar Weisbrod-Russ pflegt seit Jahren gute Kontakter zu Kuzio und hat dessen Arbeiten bereits in mehreren Kirchen gefördert. Für die Marienkirche Grimmen bestand ihr jüngster Beitrag in der Installation eine Induktionsschleife – sie ermöglicht es schwerhörigen Menschen, dem Gottesdienst in der Kirche problemlos zu folgen.