Die Sanierungsarbeiten an der Dorfkirche Klitten (Sachsen) haben begonnen
Die Sanierungsarbeiten an der Dorfkirche Klitten (Sachsen) haben begonnen

Los geht’s an der Dorfkirche Klitten

Dach- und Fassadensanierung haben begonnen

Endlich – möchte man fast sagen – haben die dringenden Sanierungsarbeiten an der Dorfkirche mit dem markanten Zwiebelturm im Kreis Görlitz begonnen. Die Biberschwanzdeckung ist in die Jahre gekommen und besitzt einige undichte Stellen. Der Weg dorthin war weit.

„Heute haben wir die untenstehende Mitteilung des Landesamtes für Denkmalschutz bekommen“ – gemeint war die Zusage der heiß erwarteten Fördermittel des Freistaats Sachsen – schrieb uns Daniel Jordanov, der Pastor der Dorfkirche Klitten. Das war im August 2021. Da war die Förderzusage der KiBa auch schon über ein Jahr alt und das ganz Projekt geriet ein wenig in Zeitnot. Doch was lange währt, wird meistens gut, weiß der Volksmund. Jetzt sind die immerhin sieben Bauabschnitte durchfinanziert, mit einem stolzen Volumen von rund 380.000 Euro, einer gewaltigen Summe für eine kleine Kirchengemeinde in einem Ort mit weniger als 500 Einwohnern. 25.000 Euro kommen aus Mitteln der Ursula und Karl Heinz Rössner-Stiftung von der KiBa.

Über sechzig Jahre alt sind die Biberschwanz-Ziegel, die ihren Namen deshalb tragen, weil ihre halbrunde Form längs mittig mit einem leicht erhobenen Strich halbiert ist. An der oberen Kante haben diese Ziegel eine so genannte Nase, einen kleinen Vorsprung, mit dem man sie in die Dachlatten einhängt. Besagte Nasen sind in Klitten an vielen Stellen zerstört und der Mörtel hat sich aufgelöst. Die verwendeten „Nachkriegsbiber“ sind sehr weich und brechen leicht, beschreibt das beauftragte Planungsbüro in seinem Gutachten. Dadurch ist Feuchtigkeit eingedrungen und hat zu Pilzbefall geführt. Undichte Dachluken haben ebenfalls dazu beigetragen.

An den Außenwänden der schmucken Dorfkirche haben sich Risse gebildet. Die letzte Fassadensanierung war 1973. Seit 2011 bemüht sich die Gemeinde um die grundlegende Sanierung von Fassade und Dach. Genau das kann jetzt endlich starten. Mit der ersten Aprilwoche sind die Baugerüste gestellt und die Arbeiten laufen auf vollen Touren.

2020 hatte die Stiftung KiBa die Dorfkirche Klitten zur „KiBa-Kirche des Monats September“ gekürt, bei der anschließenden Wahl zur „Kirche des Jahres“ erreichte das Gotteshaus 2021 gar den dritten Platz. Viel Spannendes gäbe es noch zu erzählen, z.B. über den verheerenden Brand im 2. Weltkrieg, als die Kirche im Februar 1945 bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Im buchstäblich letzten Augenblick rettete der damalige Pfarrer die wertvollen Altarbilder aus der Werkstatt von Lukas Cranach d.J., seit Mitte der 1950er Jahre sind sie wieder in Klitten zu sehen und locken heute viele Bewunderer an. Aber das ist eine andere Geschichte…