St. Lukas Krippehna

Viele Rezepte zur Spendengewinnung

„KiBa-Kirche des Monats Dezember 2017“ in Krippehna

St. Lukas im nordsächsischen Krippehna ist so etwas wie die Weihnachtskirche im Kirchspiel, sagt Eva Fitschen. Da ist der Name, da ist das Krippenspiel, das auch in diesem Jahr vor dem Altar aufgeführt wird. Und nicht zu vergessen ist da auch die Krippenausstellung, die es viele Jahre lang in der Kirche gab. Zehn Kirchen in 15 Dörfern gehören in den Verantwortungsbereich der Pfarrerin, jede mit ihren Stärken und Besonderheiten, und weil in Krippehna zur Weihnachtszeit und auch im weiteren Jahreslauf besonders viel stattfindet, ist St. Lukas ein „kleines Zentrum“ im Kirchspiel geworden, meint die Theologin. Was aber, wie sie sofort hinzufügt, auch an dem „sehr rührigen Förderverein“ liegt. „Das strahlt in die Gemeinde aus.“

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

St. Lukas Krippehna

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Diesem „Förderverein Kirche Krippehna“ und seinen inzwischen 18 Mitgliedern ist es auch zu danken, dass die von der KiBa als „Kirche des Monats Dezember 2017“ gewürdigte Kirche derzeit saniert werden kann. Denn seit vielen Jahren kümmern sich die Vereinsmitglieder darum, dass Geld gesammelt wird für die Instandsetzung des Bauwerks, dessen Anfänge bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Rezepte für die Spendengewinnung hat der Förderverein so einige, viele davon setzen auf kulinarische Reize. Am Vorabend des 1. Advent beispielsweise wurde oft ein gutes Essen gekocht und „zu Preisen wie in einem teuren Restaurant“ abgegeben. Bei zwei Weihnachtsmärkten in der Region machen die Fördervereinsmitglieder mit der Ausgabe von Suppe auf ihre Kirche und deren Sanierungsbedarf aufmerksam; Kaffee und Kuchen werden beim „Fischfest“ zum „Abfischen am Schadebach“ kredenzt, wenn Ende Oktober das Wasser im nahen See abgelassen wird. Natürlich werden auch immer wieder Kollekten für die Kirche gesammelt, und wer Geburtstag feiert, kann seine Gäste um Spenden statt Geschenke bitten. 126.000 Euro werden insgesamt benötigt, die Stiftung KiBa stellt in diesem Jahr 40.000 Euro zur Verfügung. 

Dass mit diesem Geld etwas geschieht, können die Krippehner zurzeit besonders gut sehen: Weil viele Dachholzbalken auf der Südseite des Hauptschiffs ersetzt werden müssen, ist das halbe Dach der großen, dreischiffigen Kirche offen. Neue Ziegel hatte die westdeutsche Partnergemeinde schon zur Wendezeit geschenkt, „aber es gab eben keine neuen Balken“, weiß die Pfarrerin, „und das war auf Dauer nicht haltbar genug“. Gern hätte man in Krippehna schon im Frühjahr mit der Sanierung begonnen, aber: „Die Gewerke haben Aufträge bis zum Anschlag“. Daher musste man sich ein paar Monate gedulden, seit September aber gehen die Arbeiten voran. Ab und zu schaut Eva Fitschen persönlich nach deren Fortgang. Heute ist sie zufrieden: „Drei Zimmerer sind auf der Baustelle, es ist einiges los“.

Seit sieben Jahren ist die Theologin im Kirchspiel tätig; in Bayern geboren und in Norddeutschland zur Pfarrerin ausgebildet und als solche tätig, kam sie eher zufällig dorthin. Sie folge Ihrem Mann nach Leipzig und übernahm eine Projektstelle an der Universität Halle-Wittenberg. Schon bald aber wurde ihr klar, dass sie gern wieder in einer Gemeinde tätig sein wollte. Aus dem Kirchenkreis Torgau-Delitzsch hieß es: „Kommen Sie!“, und nachdem Eva Fitschen sich an ihr neues umfangreiches Wirkungsgebiet in Krippehna gewöhnt hatte, wollte sie nicht mehr weg. Aus einer halben ist im Laufe der Jahre eine volle Pfarrstelle geworden. „Ich bin sehr gern hier und die Menschen freuen sich, dass ich da bin“, sagt sie. Alle zusammen freuen sich, dass es voran geht mit der Sanierung von St. Lukas. „Nächstes Jahr zu Weihnachten wird das Krippenspiel sicher in der fertig sanierten Kirche stattfinden“.