Endlich wieder sichtbar

Rückkehr der Turmhaube auf die Dorfkirche in Schöngleina

Symbolträchtig zum „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, dem 10. September 2000 wird die Dorfkirche zu Schöngleina bei Jena wieder mit ihrer vollständigen Silhouette im Ortsbild erscheinen. Nach jahrelanger Lagerung auf dem Pfarrhof wird die Turmhaube wieder auf das Dach des Kirchengebäudes aufgesetzt.

Begangen wird dies im Rahmen einer Andacht ab 13.30 Uhr, erste gottesdienstliche Handlung seit rund 30 Jahren in dieser 1610 errichteten Kirche. Zu DDR-Zeiten war sie so stark in Verfall geraten, daß schon ihr Abriss diskutiert wurde. Erst ein 1995 gegründeter Förderverein ergriff die Initiative, das Bauwerk doch noch zu retten.

1996 begannen dann umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen. Dafür musste zunächst die Turmhaube abgenommen werden, um das Gebäude zu entlasten. Seither wurde die Dach- und Deckenkonstruktion der Kirche in mehreren Abschnitten saniert. Finanziert wurde dies über kirchliche Mittel, örtliche Spenden, das thüringische Landesdenkmalamt und die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“.

Zum jetzt abgeschlossenen 4. Bauabschnitt leistete - mit einem Zuschuss von 40.000 DM - auch die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) einen bedeutenden Beitrag. Diese Stiftung wurde 1998 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet, um dem drohenden Verfall zahlreicher Kirchengebäude - vor allem in den neuen Bundesländern - entgegenzuwirken.

Mit dem Aufsetzen der Turmhaube ist die Sanierung der Kirche zu Schöngleina allerdings nicht beendet. Erst mit der Neueindeckung des Daches wäre die Kirche endlich wieder nutzbar und ihr Fortbestand gesichert. In weiteren Bauabschnitten sollen dann Fenster eingebaut und der Innenraum rekonstruiert werden.

Der jetzt mit dem Aufsatz der Turmhaube abgeschlossene Bauabschnitt setzt ein enormes Zeichen der Hoffnung - für dieses, aber auch andere Förderprojekte der Stiftung KiBa, die noch auf Spender, Förderer und Sponsoren warten. Umfassende Hilfeleistungen sind vonnöten, um die alten Kirchen unseres Landes für die Zukunft zu erhalten.