„Kirche des Monats Juni 2021“ in Leubingen

Sanierung des mittelalterlichen Bischofssitzes

Die 750 Jahre alte Kirche St. Petri im thüringischen Leubingen ist die „Kirche des Monats Juni 2021“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Drei Mal hat die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung den Erhalt des mittelalterlichen Gotteshauses bereits unterstützt. Die in diesem Jahr anstehende statische Sanierung fördert sie mit 15.000 Euro.

Erstmals urkundlich erwähnt ist St. Petri im Jahr 1217, in seiner heutigen Größe wurde das Gotteshaus 1271 geweiht und war lange Jahre Bischofssitz. Die Kirche besteht aus Natursteinen, der 50 Meter hohe Turm ist von einem gotischen Spitzhelm gedeckt. Die mittelalterliche Substanz von St. Petri ist weitgehend erhalten. Im Inneren ist das Bauwerk durch eine dreiseitig umlaufende, dreigeschossige Holzempore geprägt. Der Flügelaltar stammt aus den Jahren 1420 bis1430. Auch das spätgotische Kruzifix und die aufwändig geschnitzte Kanzel beeindrucken Besucherinnen und Besucher. „Die kirchenhistorische Bedeutung von St. Petri reicht weit über die Region hinaus“, sagt Ekkehart Fischer, der dem Gemeindekirchenrat der Regionalgemeinde Sömmerda, zu der auch Leubingen gehört, vorsteht.

Dringend restaurierungsbedürftig ist die Kirche aufgrund statischer Probleme. „Es gibt Risse im Mauerwerk des romanischen Chorraums“, so Fischer. „Der Putz ist an vielen Stellen gerissen, an einigen sind schon Mauerstücke herausgebrochen. Da mussten wir absperren.“ Im August soll begonnen werden, das Fundament der Kirche freizulegen und das Mauerwerk zu sichern. Die Gemeinde rechnet mit Sanierungskosten von rund 200.000 Euro.

Die notwendige finanzielle Eigenleistung konnte bis zum ersten Lockdown insbesondere durch Konzerte in St. Petri eingespielt werden. Inzwischen ist man in Leubingen vor allem auf die Kollekte angewiesen, von der ein Teil ebenfalls der Sanierung zukommt. „Wir feiern hybride Gottesdienste, sodass möglichst viele Menschen zu Hause an den Bildschirmen teilhaben können“, berichtet der Gemeindekirchenratsvorsitzende. Die Kollekte wird dabei auf das eingeblendete Konto überwiesen. „Leubingen ist ein stolzes Dorf und war noch lange kirchlich selbständig. St. Petri ist wichtig für die Gemeinschaft und den Menschen wirklich etwas wert.“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 1. Juni 2021
Pressestelle der EKD