Wettbewerb „Kirchen-Grün“
Wettbewerb „Kirchen-Grün“

Projekt „Zukunft säen“ aus Ballhausen

Bischöfe ehrten Preisträger für den Wettbewerb „Kirchen-Grün“

Das Projekt „Zukunft säen“ der Kirchengemeinde Ballhausen (Unstrut-Hainich-Kreis) erhält den mit 1.000 Euro dotierten 1. Preis des Wettbewerbs „Kirchen-Grün“, der vom Bistum Erfurt und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) anlässlich der Bundesgartenschau (BUGA) ausgelobt wurde. Der 2. Preis (750 Euro) geht an das Pfarramt Elxleben (Landkreis Sömmerda) für Insektenkirchen mit insektenfreundlichen Gärten am Gera-Radweg und für den 3. Preis (500 Euro) wurden Pflanzen- und Samentauschbörsen im Kirchenkreis Sangerhausen ausgewählt. Die Preisverleihung erfolgt heute (1. September) um 13 Uhr zum „Weltgebetstag für die Schöpfung“ in Erfurt am Kirchenpavillon der BUGA durch Friedrich Kramer, Landesbischof der EKM, und Ulrich Neymeyr, Bischof des Bistums Erfurt. beim Kirchenbeitrag auf dem Petersberg „– Kirche auf der BUGA“ Die Wettbewerbsarbeiten sind heute von 9 bis 19 Uhr im Kirchenpavillon in einem Ordner einsehbar.

„Unter den 23 Bewerbungen waren viele kreative Ideen und beeindruckende zukunftsweisende Projekte “, sagt Marion Müller, Beauftragte der EKM für die BUGA Erfurt 2021. Der Wettbewerb wurde mit Blick auf das Motto der Kirchen zur BUGA „ins Herz gesät“ ausgelobt. „Etwas säen, drückt Vertrauen und Sehnsucht aus, auch Glaube, Liebe und Hoffnung. Saatgut ist ein wertvolles, jedoch heute durch Monokulturen, Gentechnik und Ackergifte gefährdetes Natur- und Kulturgut. Dabei geht es um mehr als ein paar Körner – es geht um die Gesundheit und Ernährung der Menschheit, um biologische und kulturelle Vielfalt, um das Leben! Wir wollen diesen wertvollen Schatz des Saatgutes, von Arten- und Sortenvielfalt, wiederentdecken“, betont Marion Müller.

Das Projekt „Zukunft säen“ der Kirchengemeinde Ballhausen überzeugte unter anderem mit Themenbeeten zu Heilpflanzen nach Hildegard von Bingen, Essbaren Blüten, Insektenfreundlichkeit und Saatgutgewinnung, einem Beeren-Nasch-Garten, einem Insektenhotel, der Haltung von vier Bienenvölkern und einer Schaubeute zur Beobachtung der Bienen, einem Kinderspielplatz, Sitzflächen und Informationstafeln sowie Obstbäumen und einem Wiesenlabyrinth. Saatgut, Honig und Marmelade wird selbst erzeugt, auch das generationenübergreifende Engagement überzeugte. „Hier wird gezeigt, was alles mit und im Kirchengrün zur Schöpfungsbewahrung, Ernährung, Genuss, Freude, Spiel und Lernen möglich ist“, urteilte die Jury.

Beim zweiten Preis für Kirchengemeinden am Geraradweg beeindruckten „die originelle Idee, die unterschiedlichen gemeinschaftlichen Umsetzungen, die Vermehrung der Insektenkirchen, die generationsübergreifende Integration der Ortsgemeinschaften und Familien, die Begeisterung und  Ernsthaftigkeit beim Bauen, Säen, Gießen und Pflegen ebenso wie der Nachahmungseffekt“, so die Jury.

Für die Pflanzen- und Samentauschbörsen bei Sangerhausen, die von Gemeindepädagogin Dr. Janine Hoffmann eingereicht wurden, gab es Lob für „Schutz von Saatgut und unserer Ernährungssicherheit sowie Erd- und Naturverbundenheit, Austausch und Gemeinschaft“. Auch die Stärkung des ländlichen Raumes durch dieses Engagement wurde gewürdigt.

Einen zusätzlichen Anerkennungspreis gibt es für die naturnahe Friedhofsgestaltung in Pouch bei Halle/Saale mit Ideenwerkstatt, Baum-, Hecken- und Grabpflanzungen für Artenvielfalt und Klimaschutz, Regenwassermanagement und Extensivierung von Rasenflächen. Der Kirchenkreis Erfurt hat für dieses Projekt der „Friedhofstransformation im ländlichen Raum“ spontan weitere 150 Euro gespendet.

Bei weiteren Einsendungen ging es unter anderem um bienen- und insektenfreundliche Blühwiesen, das Projekt „Konfis pflanzen Bäume“, ein Arboretum im Kirchgarten, eine Beteiligung an einer solidarischen Landwirtschaft, in der gemeinschaftlich ökologische Lebensmittel angebaut werden, um Boden, Grundwasser und Artenvielfalt zu schützen und das Anbaurisiko und die Ernte zu teilen, die Rosenkirche aus Apfelbäumen und Rosen im Augustinerkloster und viele mehr. Zur Jury gehörten Vertreter und Vertreterinnen des Bistums und der EKM.