Dorfkirche Burkhardswalde

Ein erster „Paukenschlag“ in Burkhardswalde

Mit dem KiBa-Preisgeld soll der Turm der Dorfkirche restauriert werden

„Der Ort ohne Kirche wäre ein wunderschöner Ring ohne Diamant.“ Mit diesem doppelten Kompliment begründete Marco Mäbert im Frühjahr dieses Jahres sein Engagement für die Dorfkirche im sächsischen Burkhardswalde. Der Diplomingenieur ist nicht der Einzige, der diesen romantischen Blick auf Ort und Gotteshaus hat. Davon konnten sich Fernsehzuschauer im ganzen Bundesgebiet überzeugen, als ein von Mäbert angeführtes und von rund 400 Burkhardswaldern zu Hause angefeuertes Team in der „Mach dich ran-Show“ des MDR zu Pfingsten um eine „himmlische halbe Million“ für die Sanierung der Dorfkirche kämpfte. 150.000 Euro des von der KiBa zur Verfügung gestellten Preisgeldes konnten die Teilnehmer aus Sachsen für sich gewinnen – und damit die Gewissheit, dass es mit den notwendigen Restaurierungen an ihrer Kirche voran geht.

Evangelisch-Lutherische  Kirche Burkhardswalde

Evangelisch-Lutherische Kirche Burkhardswalde

Evangelisch-Lutherische  Kirche Burkhardswalde

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Evangelisch-Lutherische  Kirche Burkhardswalde

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Evangelisch-Lutherische Kirche Burkhardswalde

Evangelisch-Lutherische  Kirche Burkhardswalde

Evangelisch-Lutherische Kirche Burkhardswalde

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Der begehrte „Diamant“, der gotische Hallenbau mit seinem riesigen, schiefergedeckten Dach, der hoch oben am Hang über dem Ort in einem Seitental der Triebisch thront und zahlreiche Besucher anlockt, ist rund 540 Jahre alt – „und das sieht man auch“, sagt Christoph Rechenberg, der als Pfarramtsleiter für Burkardswalde und vier Schwestergemeinden zuständig ist. Putz bröckelt von der Fassade der „KiBa-Kirche des Monats Dezember“, Risse sind erkennbar. Die Abdeckung der Pfeiler fehlt, sodass Regenwasser in das Mauerwerk eindringt. Der Turm ist marode; in den gotischen Maßwerkfenstern des Chores ist das provisorisch eingefügte Fensterglas zerbrochen.

Erschöpft waren die Burkhardswalder nach der großen Fernsehbegeisterung, die alle im Dorf erfasst hatte. Inzwischen ist die Erschöpfung der Neugier gewichen: „Wo ich auch hinkomme, werde ich gefragt, was mit dem Geld der KiBa gemacht wird, und wann es los geht“, berichtet Rechenberg. Er vertröstet die Fragenden auf Anfang 2013; dann soll in „einem großen Paukenschlag“ der Kirchturm saniert werden, „vom Dach bis zum Fundament, außen wie innen“. Sollte dann noch Geld übrig sein, werden der Altarraum und die Fenster an die Reihe kommen. „Aber erst mal machen wir diesen einen Schritt und freuen uns darüber“, meint der Pfarrer.

Dass sich die kostenintensiven Restaurierungsmaßnahmen lohnen, daran besteht in Burkhardswalde kein Zweifel. Es ist nicht nur das äußerliche Idyll, das besticht. „In der Kirche ist ein besonderes, mittelalterliches Flair zu spüren“, beschreibt Rechenberg die Ausstrahlungskraft des Gebäudes. „Das Bauwerk ist an vielen Stellen – zum Beispiel durch die Eisenspießgitter an den Fenstern - faszinierend archaisch.“ Zu den Besonderheiten zählen auch der von dem Renaissancebildhauer Melchior Kuntze im Jahr 1619 gefertigte manieristische Altar aus Sandstein oder die nur sieben Jahre jüngere, mit biblischen und allegorischen Gestalten bemalte Holzkanzel. „Und der mächtige, mittelalterliche Dachstuhl ist mit seinen 18 Metern so hoch wie mache Kirche mitsamt ihrem Dach!“

Nicht weniger wichtig ist indes, dass die Kirche auch heute mit Leben gefüllt ist: Es gibt neben den regelmäßigen Gottesdiensten eine gefragte Kinder- und Jugendarbeit, Kinderbibeltage, Musikprojekte und Andachten für Grundschüler finden in der Kirche ihren Raum. Auch die katholischen Christen im Ort nutzen das Gebäude.

Viele Ideen rund um die Kirche hat Pfarrer Rechenberg, um die Potenziale des Engagements für die Dorfkirche, die sich in der Vorbereitung auf die Fernsehshow von vielen Seiten – auch von vielen unerwarteten – gezeigt hat, immer wieder neu zu wecken. Klassische Benefizkonzerte möchte er realisieren, einen historischen Burkhardswalder Markt wiederbeleben, auch ein Konzert der „Prinzen“ hält er für denkbar, denn er ist zuversichtlich: „Diejenigen, die im Frühjahr geholfen haben, werden sich weiter gemeinsam einsetzen“.