Sankt Ägidii Kleinballhausen (Thüringen)
Sankt Ägidii Kleinballhausen (Thüringen)

„KiBa-Kirche des Monats April 2020“ in Ballhausen

Glanz und Sicherheit für die Turmhaube von St. Ägidii

Zwei Kirchen gehören zur Evangelischen Gemeinde Ballhausen im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis: Die Barockkirche in Groß-Ballhausen ist frisch saniert und gut frequentiert, ihre deutlich ältere Schwester St. Ägidii in Klein-Ballhausen wird nicht ganz so häufig genutzt und sie hat einigen Sanierungsbedarf. Dass sich ihre Erhaltung lohnt, ist trotzdem keine Frage. „Im Vergleich zu der im Inneren modern gestalteten Hauptkirche ist St. Ägidii gerade in ihrer Ursprünglichkeit etwas Besonderes“, betont die zuständige Kirchenbaureferentin Karin Wollenhaupt. Die Ursprünge der Vorgängerkirche gehen bis auf das 13. Jahrhundert zurück. „Und das Kunstgut in St. Ägidii ist weit über die Grenzen Thüringens bedeutend.“

Das Kunstgut sind zum Beispiel: der barocke Kanzelaltar, das Flügelretabel mit Halbrelieffiguren aus der Zeit um 1500, sowie Steinepitaphe aus dem 16. Jahrhundert. Und dann ist da noch ein handwerklich besonders schön gearbeitetes Relief in der Außenwand des Kirchturms, das die Kreuzigungsszene zeigt und auf das Jahr 1496 datiert. Dieses also 524-jährige Kunstwerk, warnt die Baureferentin, „könnte uns bald verlassen“, wenn das Turmmauerwerk nicht absehbar saniert wird. 
 

Sankt Ägidii Kleinballhausen

Sankt Ägidii Kleinballhausen

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Die Gemeinde ist willig, und es ist ausgemacht, dass schon bald ein Gerüst den sich nördlich an das Kirchenschiff anschließenden Turm verpacken wird. Allerdings: Zuerst ist die Turmhaube an der Reihe. Sie muss statisch und baulich wiederhergestellt werden, dann gibt es neue Schieferplatten und auch die goldene Kugel und das Kreuz werden in neuem Glanz erstrahlen. Wichtig ist dieser Schritt aber keinesfalls der schönen Optik wegen: Bleibt bei der Haube alles beim Alten, besteht die Gefahr, dass die fast lotrechten Schieferplatten herunterfallen auf das Dach des Kirchenschiffs – und das ist, auch mithilfe der Stiftung KiBa, erst vor einigen Jahren saniert worden, sagt Karin Wollenhaupt. „Das darf gar nicht passieren!“ Erst wenn in der Höhe Sicherheit gewährleistet ist, können sich die Fachleute den Wänden des Turms widmen. Wird das Geld dafür reichen? 

Immerhin: Die für den ersten Bauabschnitt benötigten rund 140.000 Euro sind gesichert. 10.000 davon kommen von der Stiftung KiBa. Für Spendenmittel haben aber auch viele Freiwillige in Ballhausen gesorgt, mit Benefizkonzerten, Ausstellungen zur Ortsgeschichte und Führungen, zum Beispiel am „Tag des Offenen Denkmals“. Und nicht nur geistige Nahrung wird angeboten. Auch Honig und – die Streuobstwiesen rund um die Kirche machen es möglich – Obst und Marmelade werden gegen Spenden abgegeben. „Die Menschen sind wirklich sehr rührig“, unterstreicht Karin Wollenhaupt. Ganz klar: St. Ägidii gehört in Ballhausen dazu!