Dorfkirche Dargersdorf: Dank für eine erfolgreiche Sanierung
Dorfkirche Dargersdorf: Dank für eine erfolgreiche Sanierung

Engagierte Dorfgemeinschaft für Geschichte und Tradition

Ein Rückblick auf die Sanierung der Dorfkirche Dargersdorf

Die Dorfkirche Dargersdorf liegt im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Templin im Landkreis Uckermark (Brandenburg) am Rande des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Dargersdorf wurde erstmals 1375 im Landbuch Karls IV. als „Dargisdorp“ erwähnt und war über Jahrhunderte im Besitz der Familie von Holtzendorff, später der Familie von Arnim. Heute zählt das kleine Dorf rund 110 Einwohner und ist von einer engagierten Dorfgemeinschaft geprägt, die sich vielfältig für den Erhalt der örtlichen Geschichte und Tradition einsetzt.

Die Kirche selbst hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Eine erste Kapelle wurde bereits im Mittelalter errichtet, wurde jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Der heutige Bau entstand nach einem Brand im Jahr 1724 vermutlich in den 1730er Jahren. Der Turm wurde 1749 errichtet. In den folgenden Jahrhunderten erlitt das Gebäude mehrfach Schäden, etwa durch Beschuss am Ende des Zweiten Weltkriegs. In den 1950er Jahren musste die Kirche wegen Baufälligkeit vorübergehend geschlossen werden und konnte nur notdürftig instand gesetzt werden.

Architektonisch handelt es sich bei der Dorfkirche um einen schlichten, rechteckigen Fachwerkbau mit Satteldach. Der quadratische Westturm ist mit Brettern verschalt und trägt ein Pyramidendach. Der Innenraum besitzt eine flache Holzdecke. Eine Empore befindet sich im Westen, im Ostteil ist ein kleiner Gemeinderaum als Winterkirche abgetrennt.

Im Sommer 2025 konnte die Dorfkirche nach sechs Jahren Bauzeit endlich wieder eingeweiht werden. Bernhard Haertel, Mitglied des Gemeindekirchenrates Polsensee hat die Arbeiten über viele Jahre begleitet und berichtet über die Sanierungsarbeiten.

Ich möchte am Anfang schildern, wie wir erfolgreich die Kirche Dargersdorf saniert haben. 2012 hat der Gemeindekirchenrat Polsensee ein Gutachten über den baulichen Zustand des Kirchturms und Kirchenschiffs erstellen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass der Kirchturm schief steht und sich dadurch nach und nach vom Kirchenschiff abtrennt und auch das Kirchenschiff sanierungsbedürftig ist.

Nun ging es daran, die finanziellen Mittel zu beschaffen. Eine Spendenaktion wurde „ins Leben gerufen“ und Fördermittel beantragt. Hierbei möchte ich Frau Fugmann-Heesing erwähnen, die die Mittel vom Bund und Land beschafft hat. Drei Jahre vor dem Baubeginn wurde von der Fa. Holz-Haertel das Bauholz geschnitten und eingelagert und konnte somit später luftgetrocknet eingebaut werden.

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

Festliche Einweihung der Kirche Dargersdorf

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2019 ging es an die Arbeit, den Kirchturm zu stabilisieren. Hierbei ist das Architekturbüro Axel Seemann zu erwähnen. Die Bauleitung übernahmen die Architektin Frau Zimmer für den Kirchturm und später für das Kirchenschiff der Architekt Herr Fritz.

Die Turmsanierung war schwierig. Zunächst wurde der Giebel vom Fundament an neu hochgezogen und die Schiefstellung des Turms gerichtet. Hierbei hat die Baudenkmalpflege GmbH Prenzlau mit ihren Arbeiten fachliches Können bewiesen. Nach zweijähriger Bauzeit konnte dann die Krönung der Kirche mit Unterstützung der Dachbau Prenzlau GmbH erfolgen.

Nun erfolgte eine zweijährige Pause. Wir mussten wieder Fördermittel beantragen, und die Sanierung des Schiffes unter Leitung des Architektenteams Seemann musste vorbereitet werden. Vor dem Beginn der Sanierung des Schiffes wurden durch die Dachdeckerei Rüdiger GmbH die Dachziegel abgenommen, um den Dachstuhl zu entlasten.

Durch eindringende Nässe, Braunfäule, Hausschwamm und die Folgen des 2. Weltkrieges war die Nordwand im Laufe der Jahre um 27 cm abgesackt. Nun war das Können der Baudenkmalpflege GmbH Prenzlau wieder gefragt. Der Dachstuhl wurde Stück für Stück angehoben und die sanierte Wand aufgebaut.

Viele Bauberatungen waren erforderlich, um gemeinsam mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und den Bauauftragnehmern kurzfristige Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden. Herr Rudnik und ich haben als Vertreter der Kirchengemeinde jede Bauberatung begleitet.

Der Giebel des Kirchenschiffs wurde vom sanierten Fundament mit wiederverwendbaren Balken neu aufgebaut. Als alle Wände ausgerichtet und saniert waren, folgten Maurer- und Putzarbeiten der Baudenkmalpflege GmbH Prenzlau, um die Gefache auszumauern. Nach dem Trockenbau der Decken im Kirchenschiff und der Winterkirche konnte der Innenputz folgen. Eine saubere Arbeit hat die Holzwerkstatt Haferland bei der Sanierung aller Fenster und Türen geleistet sowie beim Fußboden in der Winterkirche. Das ansprechende Aussehen des Kirchenschiffs und der Winterkirche verdanken wir dem Malerunternehmen Dalchow.

Nach sechs Jahren Bauzeit, dem Verbrauch aller Spenden, Fördermittel und des Eigenanteils konnte die sanierte Kirche in ihrem jetzigen Zustand am 27. Juni 2025 eingeweiht werden. Es fehlen noch die Beleuchtung und die Sanierung des Fußbodens im Kirchenschiff. Dafür müssen nochmals Fördermittel beantragt und Spenden gesammelt werden.

Abschließend möchte ich mich bei allen Spendern, Fördergebern, Architekten und den Handwerkern mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten herzlich bedanken, durch deren Unterstützung das langjährige Bauvorhaben möglich wurde.

Danke.

Die Stiftung KiBa hat die Sanierung der Dorfkirche seit 2017 begleitet und die Arbeiten mit einer Projektspende und Mitteln der Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen – die unter dem Dach der KiBa angesiedelt ist – mit insgesamt 33.000 Euro gefördert. Wir sind froh und dankbar, dass wir durch das Engagement unserer Unterstützer und Unterstützerinnen an der Sanierung teilhaben konnten. Und dass anlässlich der Wiedereinweihung der Dorfkirche der Ort Dargersdorf gleichzeitig sein 650-jähriges Dorfjubiläum feiern konnte, steht symbolisch für die Verbundenheit der kleinen Dorfgemeinschaft mit ihrer Kirche, die trotz vieler Rückschläge über Jahrhunderte hinweg als geistliches und kulturelles Zentrum des Dorflebens erhalten geblieben ist.