St. Bonifatius Altenbeichlingen

„Eine Kirche mit großer Fernwirkung“

Die „KiBa-Kirche des Monats Februar“ in Altenbeichlingen ist in der gesamten Region bekannt

„Sie ist einfach unser Leuchtturm“, sagt Karl-Heinz Stöpel, und man hört den Stolz in seiner Stimme. „Emotional“ wird der Architekt und Kirchenälteste, wenn es um die Kirche seiner Heimat geht, und das ist in seinem Fall die St. Bonifatiuskirche in Altenbeichlingen, das zum Landkreis Sömmerda in Thüringen gehört. St. Bonifatius, 1897/98 am nordwestlichen Dorfrand errichtet, ist mit seinem hoch aufragenden Kirchturm - zusammen mit der auf einer Anhöhe stehenden Turmwindmühle - weithin sichtbares Wahrzeichen des kleinen Ortes. „Eine große Fernwirkung“ bescheinigt Stöpel dem Gebäude, und eine ebensolche Attraktivität: „Die Kirche zieht Menschen weit über die Grenzen des Kreises hin an“.

St. Bonifatius Altenbeichlingen

St. Bonifatius Altenbeichlingen

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Gründe, warum insbesondere in den Sommermonaten immer wieder Autos mit ortsfremden Kennzeichen in Altenbeichlingen zu sehen sind, bietet die denkmalgeschützte Dorfkirche so einige. Das im neogotischen Baustil mit den Natursteinen des Vorgängerbaues und Ziegelsteinen geschaffene Gebäude gehört zu den wenigen im Zuge des Historismus entstandenen Dorfkirchen; „das nahezu unveränderte Bauwerk besticht durch eine einzigartige äußere Gestaltung und architektonische Formensprache“, ist in einem Gutachten des örtlichen Ingenieurbüros zu lesen. „Einzigartig“, heißt es dort weiter, „ist das bis heute erhaltene Zusammenspiel von historistischer Architektur im Äußeren mit vollständig erhaltener Ausstattung im Inneren“.

Karl-Heinz Stöpel drückt das so aus: „Wer in die Kirche eintritt, ist einfach ergriffen. Die riesigen fein bemalten Glasfenster wie in einer gotischen Kathedrale machen einen ungeheuren Eindruck. Und man spürt sehr deutlich die Einladung, sich hinzusetzen und zu verweilen“. Das Innere von St. Bonifatius ist von einem dreijochigen Rippengewölbe aus Ziegelsteinen überdeckt; wer den Blick schweifen lässt, sieht Decken, Wände und Bögen mit farbiger Ornamentik und Schriftzeichen verziert. Zu bestaunen sind auch der aus Kalkstein und Marmor mit farbigen Mosaikeinlagen hergestellte Altar, der Taufstein mit Becken, die repräsentative hölzerne Kanzel mit massivem Unterbau, ein überdimensionaler Kronleuchter – allesamt aus der Entstehungszeit erhalten.

Als Insel der Ruhe, meint Stöpel, zieht die „KiBa-Kirche des Monats Februar“ Besucher an - aber auch als Veranstaltungsort: Seit Jahren ist St. Bonifatius zum Beispiel Veranstaltungsort des Thüringer Orgelsommers. Auf eigene Initiative veranstaltet die Gemeinde eine inzwischen weit über die Region hinaus bekannte ,,Orgelnacht'' am letzten Wochenende im Juli. Mit viel Erfolg: Inzwischen ist die Kirche als Konzertstätte so etabliert, dass keinerlei Werbung mehr dafür gemacht werden muss.

Die Popularität von St. Bonifatius hat sich in den vergangenen Monaten als in vielerlei Hinsicht nützlich erwiesen. Zum einen braucht die Gemeinde Geld, denn die Kirche „ist zwar nicht unheimlich alt“, sagt Stöpel, „aber es wurde daran auch kaum etwas getan im Laufe der Jahre“. Die Schindeln, die zu DDR-Zeiten neu verwendet wurden, „haben auch nicht das ewige Leben“, und durch das undichte Dach dringt Wasser in das Kircheninnere. „Da bröckelt schon der Putz von der Decke“. Bevor im Inneren saniert werden kann, muss also das Dach saniert und neu gedeckt werden. Die Spenden, die Orgelnacht und andere Konzerte eintragen, sind sehr wichtig, ebenso wie die Aufmerksamkeit, die die Altenbeichlinger auf diese Weise auch für ihre Kirche gewinnen. Im Nachklang eines Konzerts wird so auch die ein oder andere größere Spende getätigt. Etwa 220.000 Euro wird die komplette Sanierung des Daches kosten. Auch die Stiftung KiBa ist hier eine wichtige Förderin: Sie fördert die Maßnahmen seit 2011 mit insgesamt 30.000 Euro.