St. Johannis Schafstädt (Sachsen-Anhalt)
St. Johannis Schafstädt (Sachsen-Anhalt)

„Ein Ort, an dem alle Generationen zusammenkommen können“

„Kirche des Monats November 2025“ in Schafstädt

Am Eingang der Pfarrkirche St. Johannis in Schafstädt (Sachsen-Anhalt) steht – gut sichtbar für jeden, der hineinkommt – ein kleines Kirchenmodell. Dieses hölzerne Schwesterchen des realiter durchaus imposanten Saalkirchenbaus hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Es sammelt die Spenden der Besucherinnen und Besucher von St. Johannis. Und die läppern sich: „Bei jedem Gottesdienst fällt dort etwas hinein“, weiß Hartmut Schaks, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Spenden für die Kirche gibt es auch bei anderen Gelegenheiten, zum Beispiel beim Kuchenbasar, der nach jedem Orgelkonzert und beim Gemeindefest stattfindet.

Finanzielle Unterstützung ist dringend nötig in Schafstädt. Die Gemeinde muss nichts Geringeres als die Statik ihrer Kirche sicherstellen: Es zeigen sich Risse im Mauerwerk, die Anlass zur Sorge geben. In diesen Tagen, berichtet Hartmut Schaks, begutachten daher Fachleute den Boden, auf dem das Gotteshaus steht, „das Gebäude befindet sich auf einer Bauaufschüttung, das könnte natürlich eine Ursache für die Schäden sein. Möglicherweise müssen wir etwas an der Regenentwässerung ändern.“ 

Die aus Sandstein erbaute Dorfkirche in Schafstädt, einem Ortsteil von Bad Lauchstädt südwestlich von Halle an der Saale, ist rund 150 Jahre alt. Noch betagter ist der Turm am westlichen Ende des Kirchenschiffs, der einer Inschrift zufolge aus dem Jahr 1505 stammt und 1793 eine barocke Haube erhielt. Im Inneren sind es vor allem der Taufstein aus Muschelkalk aus dem 15. Jahrhundert und die von Friedrich Ladegast erbaute Orgel auf der Empore, die die Blicke auf sich ziehen. 

St. Johannis Schafstädt

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Auch wenn die Untersuchungen noch laufen: Zwei Maßnahmen zum Erhalt von St. Johannis werden auf jeden Fall erfolgen, versichert der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Die Apsis an der Ostseite der Kirche wird im oberen Bereich einen so genannten „Ringanker“ erhalten, ein Edelstahlband, das ein weiteres Auseinanderdriften des Mauerwerks verhindern soll. Außerdem wird ein zusätzliches Dachtragewerk auf der Westseite über der Orgel eingefügt („Das haben die Bauherren vielleicht vergessen.“). Vermutlich im Frühjahr kann die Sanierung beginnen, 235.000 Euro sind dafür veranschlagt. Die Stiftung KiBa fördert ihre „Kirche des Monats November 2025“ mit 10.000 Euro.

Hartmut Schaks lebt seit fast 40 Jahren in Schafstädt; der ehemalige Verwaltungsfachmann hat die Kirche so fest ins Herz geschlossen, dass er – zusammen mit weiteren Menschen im Ruhestand – dafür sorgt, „dass das Gelände rund um das Gotteshaus immer gepflegt aussieht“: Während Schaks dafür zuständig ist, den Rasen zu mähen, kehrt ein Mitstreiter die Straße zur Kirche, wieder andere kümmern sich um die Beete.

Wichtig ist dem Gemeindekirchenratsvorsitzenden, dass die Kirche für alle Menschen im Dorf offen ist. „Es finden nicht nur Gottesdienste statt, sondern auch Konzerte, Musicals und andere Veranstaltungen.“ St. Johannis sei ein „Ort des Treffens und Zusammenkommens mehrerer Generationen“. Den zu erhalten, lohne alle Anstrengungen.